Kampala View

Hilfsprojekt in Uganda

Willkommen auf meiner privaten Webseite über mein Hilfsprojekt "Kampala View" in Bunamwaya/Uganda

Aktuelles

11.09.2023

 

10 Jahre Kampala View Private School !!!
10 Jahre Kampala View e.V. Biedenkopf !!!
10 Jahre "From A Dream To Reality" !!!

Und damit Hallo ihr Lieben,

anlässlich unseres Jubiläums habe ich es mir nicht nehmen lassen, diesen Sommer gleich 5 Wochen mit unseren Kindern zu verbringen.
Mit mir waren diesmal - wie auch schon im letzten Jahr - Oliver Hirsch mit seiner Familie für eine Woche und unser Vereinsvize Timo Ballschuweit für 3 Wochen. Auch er war zum zweiten Mal in Bunamwaya.
Viel ist in diesen 5 Wochen passiert und viel habe ich somit zu erzählen. Also los geht`s.
Bei unserer Ankunft hätte der Schulbetrieb des 2.Terms eigentlich noch 3 Wochen laufen müssen. Tat er natürlich nicht. Alle Klassen waren schon damit beschäftigt, ihr Programm für unsere Jubiläumsfeier einzuüben. Die Aufregung war riesengroß, genau wie der Trubel, der uns in den Räumen, auf dem Schulhof und auf allen umliegenden Plätzen umgab. Tanztrainer, Choreografen, Gesangstrainer - alles wurde aufgeboten. Und mittendrin unsere emsigen Lehrer und Lehrerinnen, die darauf achteten, dass da bloß nichts schiefgeht. Dazu kam noch die allgemeine Wiedersehensfreude. Es waren gleich tolle erste Tage. Der reguläre Schulbetrieb wurde dann eigentlich nur noch einmal in der letzten Schulwoche aufgenommen, um die Term-Abschlussexamen zu schreiben.
Leider musste ich mich aber auch gleich erstmal wieder mit den "Direktoren-Aufgaben" beschäftigen und habe einiges verpasst. Aber erst kommt eben die Arbeit und ihr wollt ja wissen, "ob und wie es läuft".
Und hier die Fakten: Seit Beginn des 2.Terms besuchen 509 Kinder unsere Schule. Der Ansturm von Flüchtlingskindern aus dem Südsudan hat uns nicht oder noch nicht erreicht. Die baulichen Maßnahmen wurden alle erfolgreich abgeschlossen. Alle Räume auf der Rückseite unseres Hauptgebäudes wurden fachmännisch vergrößert. Wir haben da wirklich noch einmal viel Platz gewonnen. Alle Malerarbeiten wurden beendet. Das Dach ist ausgebessert und gestrichen. Alles sieht wieder schön aus. Das Schulbudget wurde eingehalten. Die Gehälter wurden regelmäßig gezahlt. Die Versorgung der Kinder ist auch für den 3.Term gesichert. Soweit also alles gut.
Am Schulpersonal hat sich nichts verändert. Allerdings haben wir beschlossen, die Krankenschwester, die wir zu Corona-Zeiten eingestellt hatten, weiterzubeschäftigen. Drei aktuelle Vorfälle waren der Grund dafür. Zum einen ging es unserer Tracy (Sichelzellanämie) so schlecht, dass sie mehere Wochen im Krankenhaus behandelt werden musste. Unsere Krankenschwester konnte sich dann weiter fachmännisch um sie kümmern. Dann hatte ein Mädchen aus unserer 1.Klasse eine besonders schwere Form von Malaria. Die musste ich, als sie schon ohnmächtig war, schnell ins Krankenhaus fahren. Ich habe ja immer noch das Bild von dem kleinen, toten Mädchen vor Augen, die uns im April gestorben ist und die in die selbe Klasse ging. Auch hier war unsere Nurse absolut wichtig. Ein drittes Kind hatte Magenbluten (wegen der Magengeschwüre, die hier fast jeder hat) und musste ebenfalls in ein Hospital. In allen Fällen ging es gut aus.
Mir hat das alles wieder die Gelegenheit gegeben, mich weiter an das Leben vor Ort anzupassen und unabhängiger und sicherer zu leben und auch für unsere Kinder Verbesserungen zu erreichen. Zum einen was die medizinische Versorgung anbetrifft, zum anderen die Mobilität. Das Kind mit der Malaria habe ich in ein neues, noch im Bau befindliches, aber nahe gelegenes Hospital gefahren. Die Versorgung war gut, dem Kind wurde schnell und fachmännisch geholfen. Die hygienischen Standarts aber sind eben nach wie vor nur so, wie sie die äußeren Bedingungen hergeben. Wegen der Hitze sind die Fenster offen, durch diese wird der rote Staub herein geweht, der dann auf allem liegt. Die Toiletten waren nicht gereinigt. Und von Keimen will ich gar nicht erst reden. Es liegen 8 Personen in einem Raum, nur durch Vorhänge getrennt. Zum Frühstück gibt es eine Tasse Tee und ein Ei. Der Rest muss mitgebracht werden. Angehörige schlafen auf einer Matratze neben dem Bett. Für uns als verwöhnte Europäer also wohl eher nichts. Für den Notfall aber OK. Für unsere Kinder wiederum ein Platz für schnelle, professionelle medizinische Versorgung. Das Kind mit dem Magenbluten musste ich nach Kampala fahren, da das andere Hospital keinen Internisten hatte. Und wenn schon Kampala, dachte ich, dann schau ich mir gleich mal das beste Krankenhaus vor Ort an: das "Kampala International" im Diplomatenviertel Kololo. Für unsere Kinder nur das Beste! Hier sah es tatsächlich auch schon viel besser aus. Toller Service, sehr sauber und professionelle Behandlung. Und überraschender Weise auch nicht viel teurer. Also auch etwas für "unsereins".
Und da bin ich bei dem Punkt der gewachsenen Mobilität und Unabhängigkeit. Ich habe die Kinder diesmal selber gefahren! Ich hatte mir ein Auto ausgeliehen und wollte versuchen, alle meine Wege allein, also ohne Abhängigkeit vom Schulfahrer, zu erledigen. Ich sage euch - was für ein Abenteuer. Als erstes das Auto. Ich hatte einen Toyota mit Automatikschaltung. Der hatte zwar erst 130.000 km auf dem Tacho, wäre aber in Deutschland schon vor 10 Jahren nicht mehr durch den TÜF gekommen. Ich hatte in den 5 Wochen dreimal "einen Platten" und die Bremse funktionierte nicht richtig. Die Hupe wollte oftmals ohne ersichtlichen Grund einfach nicht mehr hupen. Das aber ist in Uganda überlebenswichtig, um sich die lästigen Bodafahrer (Motorradtaxis), die einen links und rechts überholen und einem auch mal auf der eigenen Spur entgegenkommen, vom Leib zu halten. Und die Vorfahrt wird in Uganda trotz Ampelregelung meist erzwungen - durch hupen. Weiterhin brauchte ich dreimal Starthilfe, weil die Batterie schwach oder leer war. Eine Beifahrertür ließ sich nicht richtig schließen und die Frontscheibe hatte zwei große Risse. Doch die meisten Autos sind so und bei Problemen ruft man einfach einen Mechaniker. In meinem Fall war das dann unser Schulbusfahrer Ema. Der ist auch Automechaniker, hat richtig viel Ahnung und kam auch immer prompt. Dann ist da aber noch das Verkehrssystem. Man fährt links. Daran gewöhnt man sich relativ schnell, wenn man jemanden vor sich hat. Als ich allein auf der Straße war, bin ich den ersten Kreisverkehr natürlich falsch herum gefahren. Und in den Autos ist ja auch alles seitenverkehrt. Ich habe bestimmt 3 Tage lang den Scheibenwischer benutzt, wenn ich abbiegen wollte. Aber was soll`s. Ich war unabhängig und konnte im Notfall schnell einspringen und helfen. Da reicht auch mal aus dem Fenster schreien und nur Handbremse benutzen. Und so habe ich mich nach 10 Jahren zum ersten Mal getraut, durch Kampala zu fahren! Trotz Stau, trotz Hitze,  trotz Smog, trotz Chaos - ich musste es einfach mal machen.
Unsere große Jubiläumsfeier war für den 11. August terminiert. Die Tage bis dahin verflogen. Es wurde Singen und Tanzen geübt, die Kostüme wurden gebastelt und der Ablauf der Parade wurde durchgegangen. Die Kinder waren total aufgeregt.
Dann kam der große Tag. Er begann um 8 Uhr mit der Parade durch die Gemeinde und die umliegenden Dörfer. Vornweg die Kindergartenkinder. Die liefen nur gut 1 Stunde. Mehr war ihnen bei der Hitze nicht zuzumuten. An der Spitze war dann eine Musikkapelle. Die erste Gruppe von Kindern führte alle anderen an. Diese Kinder waren deshalb als Scouts verkleidet. Es folgten alle anderen, aufgeteilt in 4 Gruppen in 4 unterschiedlichen Farben. Die Parade dauerte mehr als 3 Stunden. Es war heiß, es war anstrengend. Doch jedes der Kinder wollte nach Möglichkeit unbedingt an seinem Wohnhaus vorbeilaufen und stolz den Eltern, Verwandten oder Freunden zuwinken. Es war einfach nur toll. Ihr seht es auf den Bildern.
Ab 12 Uhr begann dann die Jubiläumsfeier. Wir hatten dafür eine parkähnliche Location angemietet, weil das Schulgelände einfachzu klein war. Alle Klassen führten etwas vor. Ein wirklich wieder ein  fantastisches Programm. Die Tanzgruppe führte sowohl einheimische Tänze, als auch moderne vor. Unser Schulchor sang unsere Schulhymne. Ihr lest richtig. Wir haben eine Schulhymne. Und zum Jubiläum hat uns der selbe Komponist gleich noch ein "Geburtstagslied" geschrieben. Ich werde beide im Film einbauen. Natürlich durften auch die langweiligen Reden der Honoren der Gegend nicht fehlen. Aber wir haben uns sehr über unsere hohen Gäste gefreut, weil wir so sehen konnten, wie sehr wir wirklich wertgeschätzt werden. Und so begrüßten wir u.a. den für unseren Distrikt zuständigen Abgeordneten im ugandischen Parlament, unseren Bürgermeister, die Vertreter der Schulbehörde, die Vertreter unserer Kirchen und die Direktoren der umliegenden Schulen. Auch viele ehemalige Schüler und Schülerinnen waren gekommen. Gegen Abend wurde dann noch eine Jubiläumstorte unter den Kindern verteilt. Danach wurde getanzt. Gegen 21 Uhr war dann alles leider schon wieder vorbei. Auf den Bildern könnt ihr auch hier wieder alles toll sehen.
In der dritten Woche fanden dann die Term-Abschlussexamen statt. Im Distriktmaßstab liegen wir mit unseren Ergebnissen übrigens weiter im vorderen Drittel.
In den Wochen nach Termabschluss habe ich dann wieder einige Familien unserer Schulkinder, aber auch ehemalige Schüler und ihre Familien besucht.
Eine lustige Geschichte hätte ich dann noch zum Schluss. Seit Jahren nerve ich den Bürgermeister damit, dass die Straße zu unserer Schule gemacht wird, weil sie schon fast unpassierbar ist. Der Bürgermeister wollte das nun endlich in Angriff nehmen. Finanzieren wollte er es, indem er von allen Anwohnern der Straße einen Betrag einsammeln wollte. Wir sollten dann 1,8 Millionen Schilling zahlen. Ok, dachte ich. Geht ja noch. Ich fragte, was denn alles zusammen kosten würde. Die Antwort war: 3 Millionen. Es stellte sich heraus, dass wir nach Vorstellung aller anderen Anwohner ca. 500,- € zahlen sollten, und die von 2,50 € bis 4,- €. Ich habe die Sache lachend abgeblasen. So dumm ist der Muzungu nach 10 Jahrern dann doch nicht mehr.
Und dann waren sie auch schon wieder rum, die 5 Wochen.

Liebe Freunde,
10 Jahre Kampala View Private School !
Was für eine Bilanz könnte man ziehen? Wir haben mit 79 Kindern begonnen. zu Spitzenzeiten hatten wir über 600 !
Mehr als 800 verschiedene Kinder haben unsere Schule besucht. Mehr als 200 Kindern haben wir einen Schulabschluss ermöglicht und ihnen so die Chance auf ein schöneres Leben gegeben.
Trotz zunehmenden Geldmangels haben wir immer weitergemacht und nicht aufgegeben. Unsere Schule hat im Gegensatz zu vielen anderen Schulen Corona überlebt. Und wir haben aktuell schon wieder mehr als 500 kleine, wissbegierige Schüler, die nichts lieber wollen, als einfach nur zur Schule gehen. Ihr glaubt nicht, von wie vielen Menschen ich euch tiefe Dankbarkeit übermitteln soll - Kinder, ehemalige Schüler, Eltern, Lehrer, Offizielle, und und und. Hiermit tue ich das. Auch ich möchte mich bei euch allen für eure Treue, Hilfe und Unterstützung bedanken.
"From Dreams To Reality" - Unser Traum lebt und er geht weiter. Vielleicht schaffen wir noch 10 Jahre!

Alles Liebe

Euer frank

 

 

 

06.05.2023

 

Liebe Mitglieder, Sponsoren und Freunde,

die Osterferien sind vorbei und ich bin nach 3 wunderschönen Wochen bei unseren Kindern wieder zurück. Ich war sehr gespannt zu sehen, ob und wie sich unsere Schule in den 8 Monaten nach meinem letzten Besuch weiter von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und den Beschränkungen nach dem Ebola-Ausbruch erholt hat.
Mit dem, was ich vorfand, konnte ich wieder sehr zufrieden sein.
Zum 1.Term wurden 500 Kinder angemeldet. Das Schulgeld wurde zum größten Teil pünktlich eingesammelt, sodass alle Lehrer und Schulangestellten regelmäßig bezahlt werden konnten. Das vorgegebene Budget wurde eingehalten. Von einem kleinen Überschuss konnten wir diesmal 23 Kindern freien Schulbesuch ermöglichen und verschiedene kleinere Reparaturarbeiten finanzieren. Von dem Geld, welches ich am Jahresanfang geschickt und welches ich im April mitgebracht habe, haben wir 30 weitere Schulbänke fertigen lassen und Essen, Arbeitsmittel, Feuerholz für den 1. und 2.Term bezahlen können. Auch die Miete für unsere Schulgebäude ist bis April 2024 bezahlt. Ebenso sind alle Rechnungen für Examens- und Schullizenzgebühren bei der Schulbehörde beglichen.
Aufgrund der hohen Nachfrage - wir erwarten im 2.Term rund 600 Schüler - wollen wir jetzt im Mai die Vergrößerung der Klassenräume auf der Rückseite unseres Hauptgebäudes angehen.
Das benötigte Geld wäre noch auf unserem Konto vorhanden (ca. 3000,-€) und ich werde es nächste Woche auf unser Schulkonto überweisen. Wir müssen dieses Vorhaben auch deshalb schon jetzt angehen, weil bei der Schulinspektion im April, bei der ich diesmal auch selbst vor Ort war, bemängelt wurde, dass wir zu wenig Platz für so viele Kinder haben. Nun gut, bei uns wird halt genauer hingeschaut. Aber kein Problem. Wir haben die Baugenehmigung, ein Architekt hat alles abgesegnet und die Kosten sind überschaubar.
Weiterhin wurde ein Teil der Schule wieder einmal neu gestrichen. Bis zum Sommer soll alles fertig sein. Auch unser Dach wird dann in neuem Glanz erstrahlen.
Zu unseren Schulangestellten gehören jetzt aktuell unser Headmaster, unsere Managerin, 11 Lehrer, 7 Hilfslehrer, eine Krankenschwester, ein Koch, ein Gatekeeper, eine Matron (Internatsaufsicht) und unsere Betreuung für unsere behinderten Kinder. Davon haben wir im Moment drei. Zwei haben eine kleinere geistige Behinderungen und die dritte ist unsere kleine Tracy, die wir nun auch schon einige Jahre versorgen. Tracy hatte aufgrund ihrer Sichelzellanämie ja schon 2 Schlaganfälle bevor sie 7 Jahre alt war und war auch schon länger körperlich behindert. Seit letztem Jahr musste sie gefüttert werden. Nun kann sie leider auch nicht mehr sprechen. Aber sie nimmt alles noch wahr und war total glücklich mich wiederzusehen. Sie genießt jeden Tag in der Schule mit ihren Freunden. Vielen Dank mal extra an dieser Stelle an die beiden Sponsren, die die Medikamente, die medizinischen Behandlungen und die Ganztagsbetreuung für Tracy bezahlen.
Vielen Dank liebe Doro und liebe Christine.
Da ich diesmal 3 Wochen Zeit hatte, konnte ich neben allen notwendigen administrativen Aufgaben und Pflichten auch wieder einmal selbst unterrichten. Ein bisschen Englisch, ein bisschen Mathe und natürlich viel Sport. Da stand der Spaß natürlich jedes mal im Vordergrund, zumal die End-Term-Examen kurz bevor standen. Während die "Babys" lieber vorsingen und -tanzen wollten, waren die "Großen" mehr an Erzählungen aus Deutschland interessiert. Allerdings musste ich mir auch wieder viele Streiche gefallen lassen.
Einen Tagesausflug für die Kinder konnten wir leider nicht realisieren. Kein Geld.
Viel Zeit habe ich damit verbracht, den Film vorzubereiten, den ich unseren Vereinsmitgliedern zum 10-jährigen Bestehen unserer Schule versprochen habe. Erinnert ihr euch? Ein Jahr nach der Eröffnung unserer neuen Schule habe ich für einen Film 5 Kinder interviewt. Wie sie leben, was sie mögen, was sie sich wünschen. Und nach 10 Jahren wollten wir schauen, was aus ihnen und ihren Wünschen geworden ist. Vier von ihnen habe ich tatsächlich wiedergefunden und erneut interviewt - Ali, Hawah, Madinah und Kenny. Sie sind nun zwischen 18 und 20 Jahre alt , also nun schon erwachsen. Und alle erfolgreich! Das Wiedersehen war sehr emotional - von beiden Seiten. Ich kann euch sagen, sie sind uns sehr dankbar für unsere Hilfe. Freut euch schon mal auf den Film.
Womit wir auch schon beim Ausblick auf den Sommer wären. Dann werde ich 5 Wochen bei unseren Kindern sein. Wir werden unseren 10. Jahrestag feiern - mit einem Festumzug und einem "Festessen" für unsere Kinder. Hohe "Würdenträger" haben sich angekündigt, was für unseren, über die Gemeindegrenzen hinausgehenden, guten Ruf spricht. Auch jeder von euch ist herzlich eingeladen zu kommen. Timo, unser stellvertretender Vereinsvorsitzender, hat bereits zugesagt.

Ein großes Dankeschön zum Schluss wieder an euch alle, die ihr wieder fleißig mit euren Beiträgen und Spenden geholfen habt, unser Projekt am Leben zu erhalten.
Alles Gute und bleibt uns treu.

Euer Frank

 

 

 

01.09.2022 

 

Liebe Mitglieder, Sponsoren und Freunde,

nach langen zweieinhalb Jahren war ich nun endlich wieder bei unseren Kindern in Bunamwaya und habe euch jede Menge Neuigkeiten mitgebracht. 
Hinter uns liegen viele Monate der Not und der Unsicherheit, die die Corona-Krise verursacht hat mit all ihren für unsere Kinder furchtbaren Folgen wie Hunger, Obdachlosigkeit wegen des Arbeitsplatzverlustes der Eltern oder auch dem Tod von Angehörigen. Wir hatten in dieser Zeit unsere Kinder mit Essen und Trinkwasser versorgt und mit "Lernpaketen" eine Art Homes-Schooling versucht. Das, und das möchte ich mit besonderem Stolz sagen, hat mit Hilfe unserer Finanzierung und dem außerordentlichen Einsatz unserer Lehrer vor Ort fantastisch geklappt! Trotzdem bin ich mit gemischten Gefühlen losgefahren. Wird alles wirklich so sein, wie mir unsere Ortskräfte versichert haben? Werde ich nach 2,5 Jahren Abstand immer noch die gleiche Begeisterung haben? Lässt die Sicherheitslage weiteres Engagement zu?
Ich kann euch sagen, alle Ängste und Zweifel waren unnötig. Ich war fast 4 Wochen bei unseren Kindern und es war, als wäre ich nie weggewesen. Es war wieder so schön, dass ich am liebsten geblieben wäre. Lasst mich euch der Reihe nach erzählen.

Am 25. Juli bin ich angekommen. Mit dabei hatte ich zwei Volontäre aus Wolzhausen - Alice und Nik Sabau - die beide in der Schule und bei den Kindern mithelfen wollten. Dazu später. Als erstes fiel mir auf, wie sehr sich doch unser Ort verändert hat. Die vor mehr als 2 Jahren angefangenen Baumaßnahmen sind tatsächlich erfolgreich beendet worden. Bunamwaya hat jetzt asphaltierte Hauptstraßen. Es gibt gepflasterte Gehwege und Zebrastreifen überall. Im Zentrum haben sich neue, moderne Shops angesiedelt. Es sieht sauberer, bunter und moderner aus. Vor allem weil die rote Erde nicht mehr von den unendlich vielen Fahrzeugen aufgewirbelt werden kann. Das trifft auch auf eine Menge der Nebenstraßen zu, die eine Schotterdecke erhalten haben. Kein Vergleich mehr mit den Zuständen aus unserer Gründerzeit. Alles in 2 Jahren und trotz Corona - alle Achtung. Leider gibt es aber auch viele negative Dinge mehr, die dem Streben nach Profit geschuldet sind. Den Sportplatz der Gemeinde, den wir 7 Jahre genutzt haben, hat man eingemauert und kann ihn nur noch gegen eine Gebühr bespielen. Ein umtriebiger Geschäftsmann hat in der Nähe unserer Schule ein modernes Minifußballfeld mit Kunstrasen gebaut. Der Nutzungspreis entspricht dem Tageslohn eines Arbeiters. Überall in Bunamwaya werden Apartmenthäuser gebaut. Nur wer dort wohnen soll, weiß noch keiner. Die Mietpreise sind viel zu hoch für das einfache Volk. Apropos Kosten - auch wichtig für die Unterhaltung unserer Schule - alles, was man bezahlen muss, hat sich verdoppelt! Aber trotz allem, ich habe mich sofort wieder zu Hause gefühlt.

Am nächsten Tag ging es dann zur Schule. Die Wiedersehensfreude war auf allen Seiten sehr groß. So ganz ohne Tränen, vor allem bei unseren Lehrern, die von Beginn an dabei sind, ging es nicht. Auch die vielen neuen Schüler begrüßten uns so herzlich, als würden sie uns schon ewig kennen. Und ich freute mich über jeden Schüler, den ich nach mehr als 2 Jahren noch wiedererkannte. Besonders gefreut habe ich mich, dass ich unsere Tracy wiedergesehen habe, das Mädchen mit der Sichelzellanämie. Ihr geht es gut. Unser "Schmetterlingskind" Denis hat dagegen die Corona-Zeit nicht überstanden. 
Unsere Schule ist in einem guten baulichen Zustand. Unsere zusätzliche neue, größere Toilette (von der Schulbehörde schon länger gefordert) ist fertiggebaut. Die Schlafräume unseres Internats sind renoviert und könnten bei Bedarf um 2 weitere Räume erweitert werden. Unseren kleinen Sport- und Versammlungsplatz müssen wir uns jetzt mit einem neuerbauten, monströsen Funkmast teilen. aber wir können ihn weiter nutzen. Die Farbe an unseren Gebäuden war erwartungsgemäß verblasst, und da wir noch Geld hatten, habe ich angeordnet, gleich mit dem Neuanstrich zu beginnen. Ich hab das Ende nicht mehr miterlebt, was ich aber gesehen habe, sah gut aus. Und da bin ich jetzt bei unseren beiden Helfern aus Wolzhausen. Beide waren die beiden Wochen, in denen sie dort waren, richtig fleißig und eine große Hilfe. Während Nik fleißig mitgepinselt hat und viele körperlich anstrengende Arbeiten übernommen hat, hat Alice in der Küche und beim Kochen geholfen. Und sie hat sich liebevoll um unsere Kindergartenkinder gekümmert. Auch bei der täglichen Essensausgabe waren beide im Einsatz. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle an euch beide.
Unsere Schule ist also in einem richtig guten Zustand. Von unserem Schulbus kann man das leider nicht behaupten. Der fällt nun wirklich bald auseinander. Also ich habe es mich nicht mehr getraut damit zu fahren. Der Headmaster will anfangen, für einen neuen Bus zu sparen.
Womit wir bei den Finanzen sind. Das Schulgeld wurde fast vollständig eingesammelt, es gibt endlich schon kleine Überschüsse. Das soll gespart werden. Ein kleiner Schritt in die Unabhängigkeit. Die Preise für alles haben sich in Uganda fast verdoppelt. Wir haben deshalb beschlossen, das Schulgeld ab 3.Term um 20.000 Schilling zu erhöhen. So können wir die Kosten decken. Auch haben wir den Lehrern eine Gehaltserhöhung von 100.000 Schilling pro Monat (25 €) zugesagt. Sage und schreibe mehr als 450 Schüler sind bereits für den 3.Term angemeldet! Und alle freuen sich, in unsere Schule zu kommen. Bis einschließlich 3.Term ist alles bezahlt, einschließlich Miete für alle unsere Objekte bis April 2023. Im Dezember werde ich noch etwas Geld schicken müssen.
Die folgenden Tage habe ich damit verbracht, viele Gespräche zu führen, Besuche zu machen und Kontakte wieder zu aktivieren. So hatte ich ein längeres Gespräch mit unserem Bürgermeister, der mir wieder die Wichtigkeit unserer Schule für die Region versichert hat. Nicht nur als Bildungseinrichtung sondern auch als regionaler Arbeitgeber. Der Bildungsminister unseres Distrikts hatte nicht an unser Überleben geglaubt, war um so erfreuter zu hören, dass es bei uns weitergeht. Bei unserer Hausbank habe ich erreicht, dass wir auf Grund unserer momentan sicheren Einnahmen auch mal einen "Überziehungskredit" in Anspruch nehmen können. Und mit den Vermietern habe ich verhandelt, damit die keine Mieterhöhung wollen ab nächstem Jahr - Ergebnis noch offen. Und natürlich habe ich mir Zeit genommen, um mit unseren Lehrern und Angestellten zu reden.
Für unsere Kinder haben wir endlich wieder einen Ausflug durchführen können. Natürlich in den "Wonderworld"-Vergnügungspark nach Kampala, da kann man spielen, Karussell fahren und im Pool planschen. Schwimmen geht nicht - kann keiner und ist auch kein Platz (schön auf den Bildern zu sehen). Und, was auch allen immer ganz toll gefällt: Es gibt für jeden einen Riesenteller schönes Essen. Für unsere Kinder wieder ein Highlight nach so langer Zeit von Not und Entbehrung.
Ein Highlight vor allem auch für mich war unser Sporttag. Jedes mal, wenn ich vor Ort bin, gibt es Wettkämpfe zwischen Team Mr. Frank und Team Headmaster im Netball und im Fußball. Die Teams sind gemischt - Lehrer und Schüler. Mein Team hat bisher noch nie verloren und hat es auch diesmal nicht. Es war wieder ein Riesenspaß für alle. In der dritten Woche hatten wir dann Besuch aus Steinperf. Martina, Oliver und Leander Hirsch, seit Jahren Sponsoren unseres Hilfsprojektes, wollten sich vor Ort ein Bild machen und helfen. Alle drei waren sofort begeistert dabei und Martina konnte sich von unseren Babys kaum noch trennen. Sie haben unseren Kinder ein "Festmal" zu unserem Schulfest spendiert, was dann noch stattfand. Hier haben die Kinder wieder eingeübte Theaterstücke und Tänze aufgeführt. Ein ganzer Tag Glück, Freude und Zufriedenheit. Vergessen all die Not - für einige Stunden. 

Liebe Freunde, im nächsten Jahr werden wir das 10-jährige Bestehen unserer Schule feiern. Die Vorbereitungen laufen bereits. Im Sommer soll Bunamwaya den größten Festumzug in seiner Geschichte erleben. Alle freuen sich darauf und ihr seit herzlich eingeladen. Viele Kinder haben unsere Schule in der Zeit besucht und sind jetzt zum großen Teil erfolgreich berufstätig oder an weiterführenden Schulen. Wie versprochen werde ich einen Film darüber machen, was aus unseren Kindern "der ersten Stunde" geworden ist.
Bis dahin bleibt unseren Kindern treu. Sammelt weiter Spenden oder sucht Sponsoren. Ich danke euch herzlich für eure Unterstützung bis hierher, in meinem und vor allem im Namen unserer Kinder in Bunamwaya.

 

Alles Gute und bleibt gesund

Euer Frank

 

 

  

 09.06.2020

 

Hallo, liebe Freunde,

ihr habt euch vielleicht schon gefragt, warum es noch keine neuen Informationen gab von meinem April-Besuch. Nun, das hat mehrere Gründe.
Zum einen konnte ich wegen der Corona-Krise diesmal nicht zu unseren Kindern, zum anderen hatten wir ein großes Problem mit unserer Webseite. Letzteres ist seit heute Dank unseres IT-Profis Jochen Schröder wieder beseitigt. Lieber Jochen, nochmals vielen Dank dafür.
Und hier nun alle wichtigen Informationen zu unserem Hilfsprojekt:
Die Corona-Pandemie hat auch Afrika fest im Griff. Hier wurde der Lock-down relativ zügig und kompromisslos durchgeführt. Schulen, Ministerien, Banken, Märkte und große Shopping-Malls, Hotels … alles seit Ende März geschlossen. Der öffentliche Nahverkehr wurde fast komplett eingestellt. Mit Einbruch der Dunkelheit besteht Ausgangssperre. Damit ist es bis jetzt gut gelungen, das Virus unter Kontrolle zu halten.
Die Auswirkungen der Pandemie sind aber in Afrika, und damit in Uganda, andere als bei uns. In Uganda ist 80% der Bevölkerung jünger als 18 Jahre alt. Das Virus ansich wird also hier nach bisherigen Erkenntnissen nicht so viel Schaden anrichten (dass das anders ist, möchte ich mir bei den hygienischen Bedingungen und dem Gesundheitssystem gar nicht vorstellen!). Nein, hier geht es darum, dass der Großteil der Bevölkerung als Tagelöhner sein Geld verdient. Das funktioniert bei einem Lock-down nicht. Über nunmehr 11 Wochen verdienen Millionen von Menschen dort kein Geld mehr, um die Familien mit Essen zu versorgen. Eine Hungerskatastrophe steht bevor. In den Slums leben teilweise 8 Personen in einem Raum. Die kann man nicht über Wochen eingepfercht lassen. Also dürfen die sich in den Slums frei bewegen. Diese wiederum sind vom Militär hermetisch abgeriegelt. Einmal am Tag fährt eine LKW-Kolonne mit schwerbewaffneten Soldaten hinein, wirft Essen und Wasserkanister ab und fährt auch gleich wieder heraus. Wer noch Zeit hatte, hat seine Kinder zu Verwandten in die Villages gebracht, dort gibt es noch Nahrungsmittel. 
Und als wenn das noch nicht genug wäre, kommt nun noch eine weitere Naturkatastrophe dazu. Die starken Regenfälle in diesem April führten zu Hochwasser im Victoria-See. Dort brachen riesige Erdmassen von den Ufern und verstopften die Abflüsse in Jinja. Auch die großen Wasserkraftwerke dort funktionieren nur noch eingeschränkt. Folge: Tägliche Stromausfälle. Das Wasser ist inzwischen so hoch gestiegen, dass sogar schon die Vororte von Kampala unter Wasser stehen. Entebbe mit seinem Flughafen ist größtenteils komplett  überschwemmt. Seuchen wie Cholera und Typhus breiten sich aus.

Was ist nun mit unseren Kindern. Wie gesagt, die Schule ist geschlossen. Der 1.Term wurde einen Monat früher beendet, der 2.Term gar nicht erst begonnen. Dass der 3.Term im September anläuft, ist durchaus möglich. Aber wir müssen davon ausgehen, dass die wenigsten Eltern Schulgeld bezahlen können. Das wiederum bedeutet, dass wir die Lehrer und Angestellten wieder erstmal von den Spenden bezahlen müssten. Und wer weiß, wie viele Sponsoren uns in der Nach-Corona-Zeit noch unterstützen können und wollen. Es könnte zu einem völligen Neuanfang kommen.
Ich habe jedenfalls von dem Restgeld auf unserem Schulkonto Nahrungsmittel kaufen lassen. Das habe ich von unseren Lehrern bei den Familien unserer Kinder (da wo es möglich war) verteilen lassen, um so die Not etwas zu lindern. Den Lehrern habe ich ein "kleines Notgehalt" zahlen lassen. Ich hoffe, das ist so auch in euerm Sinne.
Nun hoffe ich, dass ich im Oktober wieder einreisen darf und alles wieder anschieben kann.
Soweit das Neueste - wenn auch nichts Gutes. Ich hoffe, ich kann bald Besseres vermelden.

 

Euch alles Gute und Bleibt gesund

Euer Frank

 

 

 31.12.2020

 

Hallo liebe Mitglieder und Freunde,
ein schwieriges Jahr ist nun zu Ende. Das Corona-Virus hat unser Leben verändert und hatte natürlich auch seine Auswirkungen auf unser Projekt. Lasst mich hier das Jahr noch einmal zusammenfassen, die momentane Situation schildern und einen vorsichtigen Blick in die Zukunft werfen. 
Bis März lief das Schuljahr wie gewohnt. Wir hatten den 1.Term mit mehr als 550 Schülern begonnen. Dann wurde auch in Uganda Ende März der Lockdown verhängt. Mit den zu erwartenden katastrophalen Auswirkungen. Die meisten Ugander sind, wenn sie überhaupt Arbeit haben, Tagelöhner. Mit dem Zusammenbruch des Transportwesens verloren alle diese ihre Arbeit. Eine Hungersnot war die Folge. Wer noch konnte, schickte seine Kinder zu den Verwandten in die Villages. Nun hätten wir ja eigentlich bei 550 Schülern genug Schulgeld auf dem Konto haben können. Hatten wir aber nicht, weil den Eltern wieder zu lange Rabatt gewährt wurde, und mit Beginn der Krise war der Rest natürlich verloren. Angesichts der Tatsache, dass unsere Mitarbeiter vor Ort nun tatsächlich mehr ans eigene Überleben dachten, habe ich mich mit der (durchaus berechtigten) scharfen Kritik etwas zurückgehalten.
Das übrig gebliebene Essen haben wir dann unter den Kindern verteilt, das Geld als Notgehalt unter den Angestellten.
Dann kam der Sommer und mit ihm eine Überschwemmungskatastrophe dazu. Randgebiete von Kampala unter Wasser, Entebbe komplett und wir genau dazwischen. Mit der Flut kamen natürlich Cholera und Typhus gleich mit. Da die Schule geschlossen war, durfte ich ja offiziell kein Geld schicken. Aber helfen mussten wir ja nun doch. Nach Absprache mit Finanzamt und Vereinsgericht ergab sich dann eine Möglichkeit, Hilfsgelder zu schicken. Wir brauchten nur einen Nachweis, dass unsere Gelder der Satzung gerecht verwendet werden (haben wir bekommen) und eine Möglichkeit, Geld sicher zu schicken (hab ich gefunden). Über den belgischen Finanzdienstleister WorldRemit habe ich dann von August bis Dezember rund 2500,- € nach Uganda geschickt. Von meinem Handy direkt aufs Handy unserer Lehrer im entferntesten Busch in Ostafrika. Schöne digitale Welt. Mit LUSD wäre es wohl aber nichts geworden (Insiderwitz!!!). Jedenfalls haben wir unsere Kinder weiter mit Essen und Wasser und unsere Angestellten mit Notgehältern versorgen können.
Im Oktober durften die Schulen per Präsidentenerlass wieder geöffnet werden, allerdings nur für die Abschlussklassen und nur unter strengsten Hygieneauflagen. Also habe ich zur Wiederaufnahme des Schulbetriebes zuerst im Oktober 6000,- € und dann im Dezember weitere 9000,- € auf unser Schulkonto überwiesen. Nun läuft der Betrieb wieder gut. Der Term soll bis März dauern. Ab April soll dann das nächste Schuljahr beginnen. Um wieder in den gewohnten Rhythmus zu gelangen soll es nur 2 Terme umfassen.
Bis März sind alle Kosten gedeckt, alle Mieten für das komplette Jahr 2021 sind bezahlt und wir haben noch mehr als 8600,- € auf unserem Vereinskonto. Große Ausflüge, Schulfeste oder Investitionen sollten wir uns trotzdem nicht leisten. Wir wissen ja nicht, was noch kommt. 

Soweit also alle Infos 
Liebe Grüße, nochmals alles Gute im neuen Jahr, vor allem Gesundheit und … sammelt schön fleißig weiter für unsere Kinder!

Euer Frank

 

 

 

16.08.2021

 

Liebe Mitglieder, Sponsoren und Freunde,

nach längerer Sendepause möchte ich euch heute mal wieder über den aktuellen Stand in Bunamwaya informieren.
Auch in diesem Jahr prägte bis jetzt die Corona-Pandemie wieder das öffentliche Leben und damit auch die Arbeit für unsere Kinder.
Nachdem von Oktober 2020 bis März 2021 die Schüler der Abschlussklassen P7 zu ihren Examen geführt werden konnten, kamen am 2. März die 56 Schüler der sechsten Klassen zurück in die Schule. Am 6. April folgten die Schüler der Klassen 4 und 5. Vom 7. Juni an sollten dann auch die Klassen 1 bis 3 wieder beschult werden.
Doch dann erfasste Uganda die zweite Corona-Welle.
Seit dem 6. Juni befindet sich das Land erneut im harten Lockdown - mit den gleichen katastrophalen Auswirkungen wie schon im letzten Jahr. Schulen, Kirchen, Moscheen geschlossen. Keine öffentlichen Versammlungen. Eingeschränkter Nah- und Fernverkehr, keine Reisen in andere Distrikte. Eingeschränkte Arbeit aller Behörden und öffentlicher Einrichtungen. Ausgangssperre.
Das wahrscheinlich bis Jahresende.
Es wird trotz einiger Vorbehalte und Ängste in der Bevölkerung geimpft. Der Großteil des Impfstoffes kam jedoch aus Indien, das diesen aufgrund der dort aufgetretenen Mutante nun selbst braucht. Somit sind in Uganda Impfstoffe im Moment nicht mehr vorhanden. Gesundheitswesen und Hygiene tun ihr Übriges zur weiteren rasanten Ausbreitung der Krankheit.
Unsere Arbeit sah und sieht nun wie folgt aus:
Zunächst hatten wir ja noch Unterrichtsbetrieb mit den entsprechenden Kosten. Für die verbleibenden Monate dieses Jahres kaufen wir nun wieder Essen und Wasser und lassen es von unseren Lehrern in den Slums unter den Familien unserer Kinder verteilen. Wir hoffen so, die Hungerskatastrophe etwas abmildern zu können. Auf jeden Fall möchten wir unseren Kindern auf jede mögliche Art weiterhin helfen.

Es sieht also auch leider so aus, als ob ich auch in diesem Jahr nicht mehr nach Uganda zurückkehren kann. Noch können wir uns aber auf unsere Ortskräfte und ihre Arbeit verlassen.
Wir können im Moment nur abwarten und vertrauen.

Alles Gute und bleibt gesund!

Euer Frank